Der Shinkansen ist bereits ziemlich voll, als ich in Shinagawa einsteige, um nach Okayama zu fahren. Ich benötige mehrere Versuche, bis es mir endlich gelingt, den Koffer in die Ablage über den Sitzen zu wuchten, während alle, die hinter mir sitzen, mit großen Augen zusehen.
Zum ersten Mal denke ich im Zusammenhang mit Höflichkeit, dass das in Deutschland nicht passiert wäre. Bisher wurde mir in solchen Fällen tatsächlich stets geholfen. Ich bin erschöpft und ärgere mich so sehr über die starrenden, passiven Menschen, dass ich ohne nachzudenken eine Verbeugung in ihre Richtung mache, ありがとうございます – arigatougozaimasu – Dankeschön! sage und mich erst dann setze.
So sehr habe ich mich in Japan noch nie daneben benommen, doch die Menschen hinter mir verziehen keine Miene. Kurz bin ich mir peinlich, doch dann fange ich an zu grinsen.